Tipps für den Alltag

So werden Narben wieder glatt

Einige afrikanische Stämme setzen vernarbte Wunden gezielt als Körperschmuck ein. In westlichen Kulturen dagegen gelten sichtbare Narben als unschön. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Wundmale zu korrigieren.

Was passiert bei der Wundheilung?

Die Haut kann durch Verletzungen, Operation oder eine Entzündung, wie sie mit Akne einhergeht, geschädigt werden. Nur wenn dabei die zweite Hautschicht, die so genannte Lederhaut, zugrunde geht, bilden sich Narben. Ist dagegen nur die Oberhaut zerstört, heilt die Wunde ohne sichtbare Spuren ab.

Eine frische Wunde, die auch die Lederhaut zerstört hat, ist schon nach kurzer Zeit von neuer "provisorischer" Haut bedeckt. Dieses stark durchblutete und deshalb rötlich gefärbte Gewebe wandelt sich schon bald in Narbengewebe um, das Kollagenfasern bildet. Diese Fasern sind jedoch nicht so perfekt verflochten, wie in der ursprünglichen Haut. Sie sind weniger elastisch und weniger belastbar. Zudem bleibt die Narbe hell, da die für die Hautfärbung zuständigen Melanozyten (Färbezellen) fehlen.

Fünf Narbentypen.

Im Wesentlichen lassen sich fünf Narben-Typen unterscheiden: unauffällige, schlüsselförmig eingesunkene, scharfkantig eingefallene, Wulstnarben und wuchernde Narben (Keloide). Einige Menschen haben eine besondere Veranlagung zu verdickter Narbenbildung. Deshalb ist es vor einer geplanten Operation wichtig, mit dem Arzt über Erfahrungen mit der eigenen Wundheilung zu sprechen.

So werden Narben "schön" gepflegt:

Beachten sie einige einfache Regeln zur Vorbeugung hässlicher Narben.

  • Die Ränder einer heilenden Wunde stehen unter Zugbelastung. Ein aufgeklebtes Pflaster entlastet die Wundränder und hält die Narbe schmal.
  • Zwei bis drei Wochen nach einer Operation sollte die verschlossene Wunde sanft massiert werden. Halten Sie dazu unbedingt vorher Rücksprache mit dem Arzt. Unterstützend kann er spezielle Salben oder Gele verschreiben. Die Narbe wird weich und geschmeidig und das umliegende Gewebe besser durchblutet. Geduld ist hier nötig, häufig muss diese Behandlung bis zu einem halben Jahr lang fortgeführt werden.
  • Sonne ist für frische Narben tabu. Die heilende Haut ist viel zu empfindlich. Nicht vor dem Urlaub vergessen: Spezielle Sonnenblocker für empfindliche Haut gibt es bei uns.
  • Wenn die Narbe zu Wulst- oder Keloidbildung neigt, kann ein Pflaster mit Silikongel helfen. Silikon gehört zu den wenigen Produkten zur Narbenbehandlung, für die es ausreichend wissenschaftliche Belege gibt. In der Apotheke geben wir Ihnen gerne ausführliche Informationen zur Anwendung
  • Speziell für Aknenarben gibt es aber auch die Möglichkeit von Peelings. Verschiedene Substanzen, wie zum Beispiel Fruchtsäuren, beseitigen hierbei die oberste Hautschicht. Fragen Sie uns.

Manchmal entstehen trotz aller Vorsicht störende Wundmale. Dank moderner Behandlungsmethoden, lassen sich diese heute weitgehend korrigieren. Immer beliebter wird die Möglichkeit, das störende Gewebe mit Hilfe eines Lasers zu verdampfen. Die Behandlung gehört unbedingt in die Hände eines erfahrenen Mediziners. Da die nachwachsende Haut äußerst empfindlich ist, muss die Stelle etwa ein halbes Jahr lang vor Sonnenstrahlen geschützt werden. Die Heilungschancen nach einer Laserbehandlung sind in der Regel gut. Bis ein zufrieden stellendes Ergebnis erreicht ist, kann der Patient sich mit einem so genannten Camouflage-Make-Up behelfen, das die Wunde versteckt und auch bei schweißtreibenden Aktivitäten nicht verläuft.

Für alle Behandlungsmethoden gilt jedoch: Auch der beste Arzt kann die Narben nicht wegzaubern, nur dafür sorgen, dass sie flacher werden und weniger auffallen.

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